Als Kinderspiel, Kunsthandwerk und Laienkunst lässt sich der Scherenschnitt weit zurückverfolgen. Er ist ein internationales Phänomen mit einer Geschichte so alt wie die Anfänge des Papiers. Seit einigen Jahren ist ein zunehmendes Interesse am Scherenschnitt im internationalen Ausstellungsbetrieb zu beobachten. Künstlerinnen und Künstler entdecken ein als niedlich, kitschig und als verstaubt verunglimpftes Medium für sich neu und entwickeln sehr differenzierte Positionen. Hierbei wird allerdings häufig vergessen, dass der Scherenschnitt kein Phänomen der zeitgenössischen Kunst ist.
Aktuelle Werke der Laien- und Gegenwartskunst
Anliegen der Ausstellung „Randscharf – Scherenschnitt heute“ (6. Oktober bis 10. November 2013 im Deutschen Klingenmuseum, Solingen) ist es daher, auf die Anfänge des Mediums „Scherenschnitt“ aufmerksam zu machen. So werden erstmals in Deutschland aktuelle Werke von Vertretern der Laien-Kunst gemeinsam mit Werken von Vertretern aus der aktuellen Kunstszene (z.B. Felix Dröse, Gabriele Basch, Zipora Rafaelov, Esther Glück und Harriet Groß) ausgestellt werden.
Auswahl des Deutschen Scherenschnittvereins e.V.
Der Deutsche Scherenschnittverein rief 2012 seine Mitglieder auf, Schnittbilder für die geplante Ausstellung im Deutschen Klingenmuseum in Solingen einzureichen. Ein Jury des Vereins wählte dazu die Werke von über 40 Mitgliedern für die Ausstellung in Solingen aus. Formal und thematisch ist die Bandbreite vielfältig: die traditionelle Erzählkraft der Silhouette, Flächen auflösende Ornamentik bis hin zur Abstraktion, Buntschnitte, aber auch dreidimensionale Werke geben einen Überblick über die Vielfalt des zeitgenössischen Scherenschnitts.
Die Ausstellung wurde vom Deutschen Scherenschnittverein e.V. initiiert und fand in Kooperation mit dem Deutschen Klingenmuseum ab dem 6. Oktober 2013 in Solingen statt. Sie kann bis zum 10. November 2013 dort gesehen werden.
Weitere Informationen