»Auch der Dilettant kann sich nicht entwickeln ohne Kritik, vor allem nicht ohne Selbstkritik. Was seine Arbeit wert ist, sieht er nicht so leicht zu Hause im Kreise seiner Familie und Freunde, wo seine Werke allein auftreten, sondern viel schneller in der Ausstellung, wo sie mit Leistungen aller Gleichstrebenden verglichen werden können. Obendrein bietet ihm das Bewusstsein, dass er am Ende des Jahres öffentlich aufzutreten hat und für seine Arbeiten einzustehen hat, Sporn und Ziel.«
Alfred Lichtwark
Der Deutsche Scherenschnittverein rief 2012 seine Mitglieder auf, Schnittbilder für die geplante Ausstellung im Deutschen Klingenmuseum in Solingen einzureichen. Jedes Mitglied konnte bis zu fünf Werke vorstellen, die nicht älter als zehn Jahre waren. Sie sollten später von einer Jury beurteilt werden.
Eingereicht konnten Werke aller Stilarten, formal vom Gegenständlichen bis hin zur Abstraktion und Experimentellem (z. B. dreidimensional); inhaltlich konnten die Werke an die Tradition anknüpfen oder sich kritisch mit diversen Themen auseinander setzen. Die Werke sollten von Hand geschnitten sein. Sie sollten original und eigenständig sein, über eine eigene Bildsprache verfügen.
Die Vielfalt der Einsendungen überraschte die Jury. Formal und thematisch ist die Bandbreite vielfältig: Die traditionelle Erzählkraft der Silhouette, flächenauflösende Ornamentik bis hin zur Abstraktion, Buntschnitte, aber auch dreidimensionale Werke geben einen Überblick über die Vielfalt des zeitgenössischen Scherenschnitts.
Jurymitglieder
M.A. Antje Buchwald, 2. Vorsitzende des Deutschen Scherenschnitts e. V., Kunsthistorikerin
Otto Kirchner, Kenner und Sammler
Dr. Klaus Zentz, Kenner und Sammler