Scherenschnitt heute ist vielfältiger denn je. Die Renaissance des Scherenschnitts steht im Kontext mit anderen Transfers von Techniken, Formen und Motiven. Seit der Pop Art in den 1960er-Jahren ist es üblich, Triviales, Kitschiges, Subkulturelles oder Altmodisches in die Hochkunst zu überführen, neu zu sehen und diese damit letztlich zu bereichern. Die retrospektiv anmutende Technik fasziniert Hobbykünstlerinnen und -künstler wie international erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler. Als Erweiterung des Zeichnungsbegriffs erobert der Scherenschnitt heute den Raum und wird zum skulpturalen Objekt oder zur Installation. Aber auch das für den Scherenschnitt seit seinem Aufkommen bestimmende Ornament und die Figur werden rezipiert wie die Auseinandersetzung mit der Abstraktion oder die Tradition des Scherenschnitts. Die Historizität des Mediums dient dazu, semantische und symbolische Dimensionen in aller Tragweite offenzulegen.
Thematisch ist der aktuelle Scherenschnitt offen für alle Inhalte. Er deckt die Bandbreite zeitgenössischer Kunst ab. Das Spiel von Licht und Schatten, die Interaktion von positiver und negativer Form und die Perzeption von Präsenz und Absenz sind hierbei medienästhetische Qualitäten des Schnittbildes, die in jeweils eigener künstlerischer Strategie umgesetzt werden.
Antje Buchwald M.A.
Übersicht
1. Einleitung
2. Geschichte des Scherenschnitts – eine Skizze
3. Scherenschnitt heute
4. Fazit
Literatur
Hinweis
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